Sport, Mafia und Korruption

Sport, Mafia und Korruption

Online-Sportwetten haben sich im Verlauf der letzten Jahre zu einem gigantischen Geschäft entwickelt. Insgesamt gibt es fast 15.000 Online-Anbieter, doch die wenigsten von ihnen sind legal. Viele dieser Websites werden von regionalen oder internationalen Mafia-Organisationen betrieben und als gigantische Geldwäsche-Maschine benutzt. Insgesamt sollen bisher rund 140 Milliarden US-Dollar aus illegalen Geschäften in Sportwetten geflossen sein. Besonders stark betroffen ist der Fußball, auf den weltweit fast die Hälfte aller Wetteinsätze entfällt. Bei einer Begegnung in der Fußball-Champions-League wurden in Asien Rekordgelder in Höhe von 700 Millionen Euro eingezahlt. Für ein Spiel der englischen Premier League liegt der durchschnittliche Einsatz bei 40 Millionen Euro. Und bei einem Spiel der fünften englischen Liga wurde auf einer einzigen Website insgesamt eine Million Euro verwettet. Seit einem Jahr versuchen die UNO, das Internationale Olympische Komitee, Interpol, die Fahndungsbehörden verschiedener Staaten sowie die großen Sportverbände FIFA, ITF und UEFA gemeinsam und koordiniert gegen das illegale Wettgeschäft vorzugehen. Seitdem vergeht fast keine Woche ohne neue Enthüllungen. Die Fahndungen ergaben, dass allein in Europa über 400 Fußballspiele manipuliert wurden. In Deutschland wird gegen 65 Personen strafrechtlich ermittelt. Weil es Manipulationsversuche gegeben hat, wurden sowohl die japanische Sumo-Meisterschaft als auch die Kricket-Meisterschaften in Indien und Pakistan abgesagt. Und auch viele Tennisspieler räumen ein, dass es Versuche gegeben habe, ihr Spiel zu beeinflussen. Nicht verwunderlich, dass IOK-Präsident Jacques Rogge den Sport in Gefahr sieht, zumal der gut organisierte, international agierende Gegner zwar bekannt, aber schwer zu fassen ist. 2012 steht mit den Olympischen Spielen wieder das größte Sportereignis der Welt an. Wetten werden angenommen.

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