Spielend reich - E-Sport als Milliardengeschäft

Spielend reich - E-Sport als Milliardengeschäft

E-Sport liegt im Trend. Weltweit begeistern sich immer mehr Menschen für global ausgetragene Computerspiel-Meisterschaften. Alles rund ums Gaming gilt als wachsender Wirtschaftsfaktor.

Viele Jugendliche träumen von der Karriere als Top-Spieler. Die Dokumentation beleuchtet den Trend, hinterfragt die kultur- und gesellschaftspolitischen Entwicklungen dieses Phänomens und porträtiert Spieler, die es schon "geschafft" haben.

Aber auch solche, die noch ganz am Anfang stehen und von ihrem Jugendzimmer aus vom großen Erfolg träumen.

"Vom Computerspielen leben, das ist ja das Geilste, was es für einen Jugendlichen so gibt", so Tobias Schreckeneder, der genau das geschafft hat. Unter seinem Spielernamen "Dreamer Ace" spielt er professionell das Strategiespiel "League of Legends" und bekommt dafür monatlich ein kleines Gehalt. Millionen - das verdienen nur die wenigsten.

Das Spiel, das für E-Sportler die höchsten Prämien bietet, ist aktuell "DOTA 2". Das Echtzeit-Simulationsspiel stellt die 35 Bestverdiener, wenn man nur das Preisgeld berücksichtigt. Der deutsche Top-Spieler Kuro "KuroKy" Salehi Takhasomi hat in seiner E-Sport-Profikarriere bislang mehrere Millionen Euro verdient. KuroKy ist von Anfang an dabei und zählt mit 27 Jahren zu den ältesten der Szene. Ans Aufhören denkt er noch nicht: "Es ist ähnlich wie in allen Sportarten. Man wird älter, das heißt mehr Stress. Mehr Stress heißt weniger Fokus auf deine Arbeit, und deine Arbeit ist Konkurrenzkampf."

Aber ist das Sport? In der Politik wird heftig diskutiert, ob E-Sport förderwürdig ist, und somit, wie andere Sportarten, öffentliche Mittel erhalten soll. 2020 werden 300 Millionen Menschen online die Wettkämpfe verfolgen. Sponsoren wittern ihre Chance, die darin ein lukratives Geschäftsmodell sehen. Die globale E-Sport-Wirtschaft, zu der unter anderem Medienrechte, Werbung, Merchandising und Ticketverkäufe gehören, wächst von Jahr zu Jahr.

Computerspiel-Experte Christian Schiffer: "Der klassische Sport ist in der Krise, die olympische Bewegung ist in der Krise. Und dann kommt plötzlich dieses E-Sports, wo ja so viele junge Leute zuschauen."

Auffällig ist der geringe Frauenanteil unter den Spitzenspielern. E-Sport gilt noch als Männerdomäne. Eine der Frauen, die sich in der Szene einen Namen gemacht hat, ist Yvonne Scheer. Die mehrfache österreichische Staatsmeisterin in einem Ego-Shooter-Spiel ist heute ehrenamtlich als Schiedsrichterin tätig. "Ich hatte bei Turnieren schon Gegner, die gesagt haben: Wir wollen zuerst gegen dieses Team spielen. Denn da spielt eine Frau mit, das ist dann eh leicht. Aber ich stehe meinen Jungs um nichts nach."

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