
Spiel oder stirb
Die Französin Clémentine (Olivia Bonamy), die am Collège Français in Bukarest unterrichtet, lebt mit dem Schriftsteller Lucas (Michaël Cohen), ebenfalls Franzose, in einer abseits gelegenen alten Villa im Wald. Als die junge Lehrerin eines Nachmittags von der Schule nach Hause fährt, kommt sie auf der Landstrasse an einem Unfall vorbei. Zu Hause bleibt Clémentine nach einem gemeinsamen Abend mit Lucas noch alleine auf und korrigiert die Diktate vom selben Tag. Plötzlich klingelt das Telefon, aber am anderen Ende der Leitung meldet sich niemand. In der folgenden Nacht wird Clémentine durch laute Musik von draussen aufgeweckt. Als Lucas in der stockdunklen Nacht nachschauen geht, sehen die beiden Verängstigten gerade noch, wie jemand mit ihrem Auto wegfährt. Clémentine ruft die Polizei an, die ihnen jedoch nicht weiterhelfen kann. Dann fällt der Strom aus. Im Dunkeln schleicht das Paar in die obere Etage. Eigenartige Geräusche ums Haus und aufflackerndes Licht an den Fenstern lassen die anfängliche Beunruhigung langsam in Angst umschlagen. Als der Strom wieder angeht, ist ihnen klar: Die Einbrecher sind nun im Haus! Damit beginnt der Horror für Clémentine und Lucas erst richtig. Die Regisseure und Drehbuchautoren David Moreau und Xavier Palud lernten sich in der Werbebranche kennen, wohin es die beiden Filmfans nach ersten Kurzfilmen verschlagen hatte. Schnell wurde klar, dass der rationale Palud und der überschwängliche Moreau sich auf ideale Weise ergänzen. Eine Zusammenarbeit war die logische Folge. Als Liebhaber nicht nur des Kinos der 1980er-Jahre, sondern insbesondere auch des Horrorgenres, verfolgten sie mit ihrem Debüt Ils, so der Originaltitel von Spiel oder stirb, vor allem eines: das Publikum zu Tode zu ängstigen. Obwohl die Story mit lediglich zwei Figuren, einem Handlungsort und einem Minimum an Psychologisierung und Erklärung auskommt, gelingt es den Filmemachern mit einer virtuosen Tonspur und wackligen Bildern, die zunehmende Panik des Paars für das Publikum nachvollziehbar zu machen.