Spiel auf Zeit

Spiel auf Zeit

Während eines mit Spannung erwarteten Boxkampfes in einem Casino in Atlantic City wird der amerikanische Verteidigungsminister ermordet. Der exaltierte Detektiv Santoro (Nicolas Cage) sitzt direkt vor dem Opfer, während sein bester Freund, Kevin Dunne (Gary Sinise), für die Sicherheit des Ministers zuständig, seinen Platz verlassen hat, um einer verdächtigen Rothaarigen zu folgen. In der vollgepackten Arena bricht Panik aus, und Santoro lässt sofort alle Ausgänge abriegeln. Seinen Freund Dunne findet er vor der Leiche des Attentäters wieder. Dunne macht sich Vorwürfe, seinen Platz an der Seite des Ministers verlassen zu haben. Mithilfe diverser Aufzeichnungen der Überwachungskameras rekapituliert Santoro die Situation des Mordes und entdeckt, dass der gleichzeitige K.o.-Schlag des haushohen Favoriten Tyler (Stan Shaw) nur vorgetäuscht war, um die Schusslinie auf den Minister freizumachen. Gleichzeitig sass neben Santoro zur Zeit des Mordes eine falsche Blondine (Carla Gugino), die aufgeregt auf den Minister einredete und nach dem Schuss das Weite suchte. So viele Zufälle gibt es für Santoro nicht, hinter dem Attentat muss eine Verschwörung stecken. Und obwohl Dunne ihn davon abhalten möchte, versucht Santoro, im vollgestopften Kasino die falsche Blondine zu finden. Brian De Palma eröffnet seinen Thriller mit einer furiosen, ungeschnittenen Kamerafahrt, die über eine Viertelstunde lang dauert. Die Steadycam verfolgt den exaltierten, korrupten Detektiv Santoro durch Korridore, Sitzreihen und versteckte Hintertüren bis zu seinem Platz in der vordersten Reihe der Arena. Der erste Schnitt ist erst nach dem Attentat zu sehen. Oscarpreisträger Nicolas Cage ist in diesen ersten Szenen, in denen er sozusagen nonstop am Sprechen ist, von elektrifizierender Intensität. Im panoptischen Blick auf die von Kameras überwachte Boxkampfarena zeigen sich Brian De Palmas Obsessionen als Regisseur: Der Hitchcock'sche Voyeurismus setzt die Kamera als eigentliche Hauptdarstellerin der paranoiden Verschwörungsszenarien ein. De Palma, der 2010 seinen 70.

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