Soul Power! - The Fusion Years

Soul Power! - The Fusion Years

Zwischen 1968 und 1992 zeigen die Ableger des Soul Blüten wie nie zuvor, die absoluten Stars: Michael Jackson, Prince und Whitney Houston. Doch in ihrem Schatten blühen mit Funk, Disco, House oder Hip-Hop auch gänzlich neue Stilrichtungen auf. Gil Scott-Heron übt sich als politischer Wortakrobat, und Curtis Mayfield verpackt seine politischen Vorstellungen in ein tanzbares Funk-Gewand; Donna Summer wird zur Königin des Disco-Sounds, bis weiße 'Cockrocker' Disco im Zuge der 'Disco Sucks'-Bewegung attackieren und versuchen, den Stil zu beerdigen. In den späten 70ern knüpfen erste Hip-Hopper wie Grandmaster Flash mit ihrem Sound an die klassische Soul-Ära an. Anfang der 70er Jahre: Ein wachsendes, schwarzes Selbstbewusstsein erfüllt die Kultur der US-Metropolen mit Leben. Soul-Musik verbindet sich mit dem Kino. Mit der 'Blaxploitation', so der Name der neuen, schwarzen Kino-Welle, erfährt Soul einen Imagewandel. Musiker wie Curtis Mayfield oder Isaac Hayes revolutionieren mit ihren Soundtracks die Musikwelt. Auch gestandene Motown-Stars wie Marvin Gaye oder Stevie Wonder entdecken die Ideale der Gegenkultur und verleihen ihnen mit ihren Alben eine visionäre Stimme, während die Black-Panther-Partei zerbrochen ist. Offiziell gibt es keine Segregation mehr, doch in der Realität haben Schwarze immer noch keinen Zugang zu den gleichen Schulen, den gleichen Wohngegenden oder den gleichen Jobs. Die Methoden der Regierung und der Polizei sind erfolgreich in der Zerstörung eigenständiger, schwarzer Politik. Teile der aus dem Soul stammenden Musiker treten in der Folge die Flucht in die reine Unterhaltung an und läutet damit eine Ära ein, die den Boden für eine große der Vielfalt ebnet: Disco. Ein bis heute bahnbrechender und inspirierender Sound wird geboren, den die Disco-Queen Donna Summer verkörpert wie niemand sonst. Der Weg ist bereitet für die Ära der Superstars in den 80ern: Michael Jackson, Whitney Houston, Prince, die ihre Musik viel weiter noch dem Mainstream öffnen, ohne jedoch den Soul als ihre Wurzel zu verleugnen und damit zu neuen Gipfeln zu führen. Zeitgleich findet mit der House-Musik eine weitere musikalische Revolution statt: Dank der Sampling-Technologie, neuen Synthesizern, Mehrspuraufnahmegeräten und Drum-Computern für den Hausgebrauch hat sich im Schatten der großen Pop-Bühne in den Clubs ein neuer Underground formiert. Zentrum der Bewegung: Chicago. Der DJ Frankie-Knuckles wird ihr erster Star, die Sängerin Adeva ihre Stimme. Indessen sind die Lebensbedingungen schwarzer Männer und Frauen unter der Reagan-Regierung unerträglich geworden. An ihrer Armut seien sie ja selbst schuld, so hört man im Wahlkampf. Ihnen bleibt oft nur die Straße oder der Knast. Und so entdecken sie im Hip-Hop Ausdrucksformen, die ihre Erfahrungen artikulieren. Und das mit Sounds aus der Soul-Musik, die die Grundlage bietet, nicht nur in Form von Samplern. Und das sollte der wichtigste Sound der globalen Jugendkulturen werden. Mit O-Tönen von Sister Sledge, Nile Rodgers, Lonnie Smith, Adeva, Earth, Wind & Fire, China Moses, Chuck D, Trisha Rose, José James, Alex Weheliye, Allen Stone und anderen.

Bewertung

4,0   1 Stimme