Sonni - Spielwaren aus Sonneberg

Sonni - Spielwaren aus Sonneberg

Fast jedes DDR-Kind hat wohl schon einmal eine Puppe aus dem VEB Sonni Spielwaren an sein Herz gedrückt oder einen Teddy im Schlaf geknuddelt. Der VEB war der größte Hersteller von Puppen und Plüschtieren im gesamten Ostblock. Noch heute ragt das ehemalige Verwaltungshochhaus des Kombinats wie ein Wahrzeichen über der Stadt. Der charakteristische Schriftzug 'Sonni Spielwaren' steht da immer noch in großen Lettern, aus dem VEB wurde nach der Wende jedoch nur für kurze Zeit eine GmbH. Pro Tag gingen 6.000 Plüschtiere und 11.000 Puppen über die Bänder in den riesigen Produktionshallen. Allein im Stammbetrieb arbeiteten 1.600 Menschen, dazu kamen fast 200 Heimarbeiter und Werktätige aus den Zuliefer-Betrieben im unmittelbaren Umland. Fast 70 Prozent der Produktion gingen in den Export, etwa zur Hälfte in die Sowjetunion, der Rest ins westliche Ausland. Ein Renner bei Sonni waren die Fernsehgrößen aus dem Abendgruß wie Herr Fuchs und Frau Elster, Pittiplatsch und Schnatterinchen. Aber auch der Serienheld 'Alf', der bei Sonni 'Außerirdischer Sam' hieß, gehörte zu den beliebten Figuren. Bei den ehemaligen Mitarbeitern ist die Erinnerung an ihre Puppen und Plüschtiere noch lebendig. Sie erzählen von der schwierigen Anfangszeit in den 1950er-Jahren, über den großen Brand von 1972, der das gesamte Werk und einen Großteil der Produktion sowie der Muster zerstörte, über den Neuanfang mit modernen Anlagen bis hin zu den Versuchen, die Spielzeugwarenfabrikation in Sonneberg über die Wende zu retten. Doch nach vielem Hin und Her kam 2005 das endgültige Aus für ein Unternehmen, das im Spielzeugland Thüringen und speziell in Sonneberg auf eine lange Tradition zurückschauen konnte. Der Film begibt sich auf Spurensuche in der Kleinstadt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze und erinnert an die große Tradition der Spielzeugherstellung in Thüringen.

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