Sondertribunal - Jeder kämpft für sich allein

Sondertribunal - Jeder kämpft für sich allein

ThrillerF / D / I  

Als ein deutscher Offizier in einer Pariser Métro-Station erschossen wird, legt das Vichy-Regime eine eindeutige Erklärung vor: Es handele sich um ein kommunistisches Attentat. Aus Angst vor Repressalien durch Nazi-Deutschland entschließt man sich, schnell zu handeln und für den Tod des Deutschen die Auslieferung von sechs Franzosen zu erwirken. Die Wahl fällt auf die Feinde der kollaborierenden Regierung: Juden und Kommunisten. Ein Ausnahmegesetz soll von einem Sondertribunal um General Pétain durchgebracht werden, um die Auslieferung rechtskräftig zu machen - und den Vergeltungsmaßnahmen der Deutschen zuvorzukommen.
Gegen die moralischen Bedenken einiger Juristen wird entschieden, das Gesetz umzusetzen. Selbst die Deutschen scheinen amüsiert vom Ehrgeiz der Regierung, ein Exempel zu statuieren, und setzen den Tag der Hinrichtung auf den nächstfolgenden Donnerstag an, womit die Schwierigkeiten um das unmögliche Gesetz noch erhöht werden: Binnen einer Woche muss es rückwirkend verabschiedet werden - eine kaum zu lösende legislative und exekutive Aufgabe für die Juristen und Militärs.
Um Zeit zu gewinnen, versehen die Beauftragten des Sondertribunals das Gesetz mit einem leeren Paragrafen, der erst nachträglich hinzugefügt werden soll. Die deutsch-französische Geschichte zwischen 1940 und 1945 bildet den historischen Hintergrund dieses spannungsreichen Politthrillers, in dem Regisseur Costa-Gavras einmal mehr die Morbidität totalitärer Systeme demaskiert.

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