
Solo Sunny
"Ich komme auf die Annonce wegen der Sängerin. Ich würde es gern machen. Ich schlafe mit jedem, wenn es mir Spaß macht. Ich nenne einen Eckenpinkler einen Eckenpinkler. Ich bin die, die bei den 'Tornados' rausgeflogen ist. Ich heiße Sunny." Diese einstudierten Worte, mit denen sich Sunny in einem Berliner Hinterhof einer neuen Band vorstellt, und die zugleich der Schluss des Films sind, schockten damals in der DDR. Regisseur Konrad Wolf (es wurde sein letzter Film) und Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase hatten Sunny als Individualistin mit radikalen Aussprüchen porträtiert. Das gab es selten in DEFA-Filmen und wurde heftig diskutiert.
Die Rolle der Sunny macht die Theater- und Filmschauspielerin Renate Krößner zu einem Star. Auf der Berlinale 1980 erhält sie dafür einen Silbernen Bären. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2020 spielte sie zahlreiche weitere Rollen in Filmen. Der MDR zeigt "Solo Sunny" anlässlich des 100. Geburtstages von Regisseur Konrad Wolf.
Es singen und spielen: Regine Dobberschütz, Das Duo Gradini, Die Molly Sisters, Das Günther Fischer Quintett