SoKo Deutsche Einheit - Ermittler in schwieriger Mission

SoKo Deutsche Einheit - Ermittler in schwieriger Mission

Recht und Kriminalität 

Rund 700 Ermittler der ZERV, der Zentralen Ermittlungsstelle für Regierungs- und Vereinigungskriminalität, kämpften knapp zehn Jahre lang gegen die Zeit und die Verjährung der SED-Verbrechen. Was bis zum Jahr 2000 nicht aufgeklärt werden konnte, das würde nie mehr aufgeklärt. Kaum ein Verbrechen, das die Ermittler der ZERV aufzuklären hatten, entsprach dem, was sie bislang kannten: Tote an der innerdeutschen Grenze, Auftragsmorde, Währungsbetrug, Treuhandkorruption, verschwundene Milliarden. Dazu ein komplex getarnter Waffenhandel und Devisenverbrechen aller Art. Die Ermittler kamen fast ausschließlich aus dem Westen, hatten bisher wenig mit dem Osten zu tun. Voller Tatendrang reisten die ersten Westkommissare in Berlin an. Die erste Euphorie wich schnell einer kühlen Ernüchterung.

Es gelang den Kommissaren, einige Seilschaften in der Immobilien- und Treuhandszene zu enttarnen. Doch in vielen anderen Verbrechensfeldern kamen sie zu spät. Nicht zuletzt, weil zuständige Staatsanwaltschaften den Elan der Ermittler nicht teilten oder von oben ausgebremst wurden. Die Ermittlungen gegen Schalck-Golodkowski wurden eingestellt, die Embargobrüche westdeutscher Waffenlieferanten sollten nicht weiter untersucht werden und die Suche nach dem DDR-Vermögen wurde an eine Sondereinheit übergeben. Da war auch noch der BND, mit seinen ganz eigenen Interessen ...

Über 20.000 Fälle haben die Ermittler bearbeitet. Die ermittelten Schadenssummen gingen in den mehrstelligen Milliardenbereich. Und doch hätten Sie noch mehr leisten können, mit etwas mehr politischer Unterstützung, sagen die Beteiligten heute.

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