Skiwahnsinn in den Alpen

Skiwahnsinn in den Alpen

Eisige, betonhart-planierte Kunstschneepisten und rücksichtslose Raser: Die Zahl der schweren Skiunfälle nimmt zu. Unfallmediziner berichten, dass in den Notaufnahmen an manchen Tagen Zustände herrschen wie in einem Lazarett. Hobbyskisportler und Snowboarder haben immer häufiger komplexe Trümmerbrüche und kombinierte Frakturen von mehreren Knochen - Verletzungen, die sonst bei Motorradfahrern oder Profi-Abfahrtsläufern auftreten. Skilehrer sprechen von Selbstüberschätzung, Chefärzte in den Bergregionen kritisieren eine immer aggressivere Mentalität auf der Piste und im Ski-Marketing, das zunehmend auf 'Möchtegern-Rennfahrer' abzielt. Eine österreichische Studie kommt sogar zu dem bizarren Schluss, dass Skiunfälle gut für die Wirtschaft sind: Die Versorgung verunfallter Touristen bringt danach Millionen von Euro ins Land. In Italien versucht man, das Problem der Pistenrowdys mit der Staatsgewalt in den Griff zu bekommen. Dort patrouillieren bewaffnete Carabinieri auf Skiern, um Raser auszubremsen.

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