Sie hat es verdient

Sie hat es verdient

Mit kompromissloser Radikalität zeigt Thomas Stiller in seinem ambitionierten Drama die Mechanismen jugendlicher Gewalt. Veronica Ferres überzeugt in der ungewöhnlichen Rolle einer Mutter auf der Suche nach Antworten. Neben Martin Feifel, Jule Ronstedt und Oliver Mommsen sind die talentierten Nachwuchsdarsteller Liv Lisa Fries, Saskia Schindler, François Goeske und Sina Tkotsch zu sehen.

Nach den S-Bahn-Schlägern von München und den Schul-Amokläufen ist das Thema Jugendgewalt beklemmend präsent. Regisseur und Autor Thomas Stiller, für "Unter dem Eis" mit dem Adolf-Grimme-Preis geehrt, verarbeitete das brisante Sujet zu einer bemerkenswertesten Fernsehproduktion. Sein provokantes Drama gibt keine bequemen Antworten. Erschütternde Gewaltszenen, gefilmt mit dokumentarisch anmutender Handkamera, fordern dem Zuschauer einiges ab. Dank kunstvoll gestaffelter Rückblenden löst der Film sich von der üblichen Erzählchronologie. Liv Lisa Fries spielt ein Mädchen, das so böse ist, wie man es noch nie im deutschen Fernsehen sah - dabei entspricht sie keineswegs dem Klischee der verrohten Ghettogöre aus dem sozialen Brennpunkt. Der nette "Tatort"-Star Oliver Mommsen in der Rolle des inzestuösen Vaters ist ein weiterer Besetzungscoup. Neben Jule Ronstedt und Martin Feifel wird "Sie hat es verdient" geprägt durch die ausdrucksstarken Jungschauspieler Saskia Schindler, François Goeske und Sina Tkotsch. Veronica Ferres, die die Mutter des Opfers verkörpert, ist zugleich auch Koproduzentin des ambitionierten Projekts.

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