Shoppen

Shoppen

Nicht weniger als 18 Singles nehmen an einem 'Speed-Dating' teil, einem Kennenlern-Event, bei dem sich fremde Menschen im Fünf-Minuten-Takt einander vorstellen. Im Rennen gegen den Sekundenzeiger geht es darum, sich optimal zu verkaufen: Neun Frauen treffen auf neun Männer, die alle einen Partner suchen. Doch meist sind die Gemeinsamkeiten damit auch schon erschöpft. Es geht um Cappuccino, Allergien und Konsumverhalten, um Linienbusse, Dieselrußfilter, Obstkisten, unfruchtbare und fruchtbare Tage, um Schnäppchen und Designerstücke und um das Alleinsein. Für die 18 Suchenden bleibt keine Zeit zimperlich zu sein - schließlich geht es darum, die Liebe des Lebens zu finden. 2006 überraschte der Münchener Ralf Westhoff mit seinem Debütfilm, der eigentlich einer simplen Idee folgt: alle Teilnehmer eines Speed-Dating-Kurses bei ihrer Suche zu beobachten. Erstaunlich ist, wie es ihm gelingt, alle 18 Individuen zu charakterisieren, ohne sie verwechselbar werden zu lassen oder sich zu wiederholen. Der erhobene Zeigefinger angesichts der gewachsenen Mobilität und Flexibilität in modernen Beziehungsfragen beschränkt sich auf den Titel. Im Werk selbst verschreibt sich Westhoff ganz der gelungenen, amüsanten Unterhaltung. Auch ohne Stars und bekannte Namen - die Darsteller sind größtenteils Münchner Theaterschauspieler - konnte 'Shoppen' so ein Überraschungserfolg werden und über 300.000 Zuschauer in die Kinos locken. Mit dem Film endet die große SWR-Reihe 'Neues Deutsches Kino'.

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