Seinerzeit - Nur der Zufriedene ist glücklich

Seinerzeit - Nur der Zufriedene ist glücklich

'Humor ist das halbe Leben' - vor allem, wenn man über sich selbst lachen kann, so wie der 84-jährige Andreas Obermaier. Im Leitzachtal geboren, aufgewachsen und alt geworden, blickt er humorvoll auf sein Leben zurück. 'Nur der Zufriedene ist glücklich', gibt ihm während der Kriegsjahre ein Senner mit auf den Weg und Jahre später versteht der junge Obermaier, was damit gemeint war. Als eines von vierzehn Kindern wird er 1933 im Jahr von Hitlers Machtübernahme eingeschult. 'Den Hitler, den hätten wir nicht gebraucht', so der Bauer und ehemalige Sägewerker. Sein Vater ist von Anfang an Nazigegner. Zu Kriegsbeginn ist der junge Bauerssohn zwölf Jahre alt. Zwei seiner älteren Brüder werden zum Kriegsdienst einberufen. Er bleibt auf dem elterlichen Hof zurück und arbeitet zusammen mit dem Vater in der Landwirtschaft. Als es darum geht eingezogen zu werden, wird er ausgemustert. Er gilt als zu klein und schmächtig für den Einsatz an der Front. Zu Hause ist er auf einmal der älteste Sohn. Früh beginnt er die Verantwortung für den Hof zu übernehmen. Zum Kriegsende ist Andreas Obermaier achtzehn Jahre alt. Zu diesem Zeitpunkt ist er noch kein einziges Mal auf einer sogenannten Tanzmusik gewesen. Feiern war in den Kriegsjahren verboten, und seine ersten Jugendjahre sind gekennzeichnet von Feldarbeit und dem Hüten der Kühe. Dennoch finden seine Kumpels und er immer wieder Wege, sich zu amüsieren. Und so ist für ihn eine der schönsten Erinnerungen an die Währungsreform, dass er endlich Tanzen gehen kann: 'Wir sind wieder lustig geworden!

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