
Seiji Ozawa - Zurück in Japan
Seiji Ozawa war eine Dirigentenlegende - am 6. Februar 2024 verstarb er nun im Alter von 88 Jahren. Ozawa lernte bei Leonard Bernstein und Herbert von Karajan und leitete als erster Asiate ein großes westliches Orchester: das renommierte Boston Symphony Orchestra, an dessen Spitze er nahezu 30 Jahre lang stehen sollte. Der japanische Dirigent machte das Orchester aus Boston zu einem der berühmtesten Ensembles Nordamerikas. Seiji Ozawa, der von 2002 bis 2010 Musikdirektor der Wiener Staatsoper war, entsprach nie dem Klischee eines "klassischen" Musikers. Seinen Stil hat der Maestro bis ins hohe Alter nicht abgelegt. Nach einer schweren Erkrankung kehrte Seiji Ozawa schließlich endgültig nach Japan zurück, wo er sich sehr um die Förderung von jungen Nachwuchsmusikern bemühte, denen er seine Liebe zur Musik vermitteln wollte. Regisseur Olivier Simonnet begleitete Ozawa fast zwei Jahre lang in Japan. In dem Portrait spricht Seiji Ozawa über Asien, die Entdeckung des westlichen Repertoires in Japan, große Komponisten und natürlich über die Weitergabe seines Könnens. Dabei wird auch sein gespaltenes Verhältnis zu seinem Heimatland deutlich: Der Musiker, der als Nationalheld gefeiert wurde, war früher ein Outsider, der mit seinen Ansprüchen und seiner Freiheitsliebe aneckte.