Seide

Seide

DramaCDN / J / F / GB / I  

Frankreich, 19. Jahrhundert. Im Örtchen Lavilledeux ist mit der Seidenherstellung der Wohlstand eingezogen. Verantwortlich für den Boom ist der Seidenhändler Baldabiou (Alfred Molina). Ein Mal pro Jahr reist der junge, glücklich verheiratete Hervé Joncour (Michael Pitt) in dessen Auftrag nach Ägypten und Syrien, um Seidenraupeneier zu kaufen. Als alle Zuchtraupenbestände afrikanischer Herkunft von einem Erreger befallen und vernichtet werden, muss Hervé eine viel weitere und gefährlichere Reise antreten. In Japan, das offiziell keine Handelsbeziehungen mit dem Westen unterhält, soll er asiatische Seidenraupeneier erwerben und diese nach Frankreich schmuggeln. Seine Frau Hélène (Keira Knightley) lässt ihn nur ungern ziehen. Es dauert Wochen, bis Hervé nach einer beschwerlichen Expedition, die über Wien, Kiew und die endlose russische Steppe führt, das ferne Japan erreicht. Nach Wochen am kaiserlichen Hof kommt Hervé zum Ziel. Hara Jubei (Koji Yakusho), Herr über ein japanisches Dorf, geht mit ihm einen heimlichen Deal ein. Doch als Hervé mit den wertvollen Seidenraupeneiern im Gepäck die Heimreise antritt, kann er sich über seinen Erfolg nicht richtig freuen. Es ist die Erinnerung an Hara Jubeis schöne Konkubine, die sein Denken beherrscht. Ein einziger Blickkontakt mit der geheimnisvollen, jungen Frau hat sein Herz entflammt. Nach seiner Rückkehr ist Hervé der Held des Tages. Er und Hélène können sind jetzt wohlhabend. Aber innerlich ist Hervé ein zerrissener Mann. Obwohl er seine Gattin von Herzen liebt, kann er die mysteriöse Asiatin nicht vergessen. Jahre später bricht er zu einer zweiten Japanreise auf. Alessandro Bariccos Roman 'Seide' erschien 1996 und wurde in vielen Ländern zum Bestseller. Die traurige Geschichte einer unerfüllten Liebe, die mit einem herzzerreissenden Überraschungseffekt endet, liest sich wie ein Film von Wong Kar-Wai. Die Verfilmung unter der Regie des Kanadiers François Girard trifft den Ton des Buches nicht ganz. Dafür entschädigen die prachtvollen Bilder, welche die Sinnlichkeit der prachtvollen Interieurs und die exotischen Schauplätze voll ausschöpfen. Die Musik des Films stammt übrigens von einem der erfolgreichsten japanischen Filmmusik-Komponisten, Ryûichi Sakamoto. Die Affinität des 1962 geborenen Regisseurs zur Kunst und zur Musik kam schon in seinen vorherigen Filmen 'Thirty Two Short Films About Glenn Gould' (1993) und 'The Red Violin'(1998) voll zum Tragen. Girards Film 'Peter Gabriels Secret World' wurde mit einem Grammy als Bester Musikfilm ausgezeichnet. 2008 inszenierte François Girard für den Cirque du Soleil die Show 'Zed', die in Tokio uraufgeführt wurde.

Bewertung

0,0   0 Stimmen