scobel - Überwachte Welt

scobel - Überwachte Welt

In unserer komplex gewordenen Welt misstrauen immer mehr Bürger den Aktionen der Mächtigen aus Politik und Wirtschaft, die häufig undurchschaubar scheinen. 'Mehr Transparenz!' lautet daher die Forderung. Organisationen wie Wiki-leaks und Transparency International erwecken den Eindruck, dass vollständige Durchschaubarkeit nicht nur längst möglich, sondern vor allem auch moralisch und politisch geboten sind. Aber bringt das tatsächlich die Zunahme von Demokratie, Gerechtigkeit und Fairness mit sich? Das Gegenteil scheint der Fall zu sein: In einer Transparenzgesellschaft zu leben, analysierte unlängst der Philosoph Byung-Chul Han, bedeutet sich und andere überwachbar zu machen, bedeutet die Preisgabe der Privatsphäre. Spätestens nach den Enthüllungen Edward Snowdens scheint die Unbefangenheit, mit der wir unsere digitalen Spuren im Internet hinterlassen, naiv. Haben wir, auch politisch, längst kapituliert vor den Möglichkeiten, alles zu kontrollieren? Was ist der Gegenwert für die Preisgabe unserer Privatheit? Und willigen wir so freiwillig ein, weil unsere Erinnerung daran verblasst, wozu autoritär-faschistische Apparate fähig sind, wenn sie gewillt sind, sensible Daten für ihre Zwecke zu nutzen? Diese und andere Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen.

Bewertung

0,0   0 Stimmen