scobel - Rituale

scobel - Rituale

Rituale strukturieren das Leben der Menschen seit Jahrtausenden. Sie bilden gemeinschaftliche Zusammenhänge und strukturieren den Lebenslauf, auch wenn manche Rituale heute sinnlos erscheinen. Und doch möchte selbst in einer säkularen Gesellschaft kaum jemand auf den weihnachtlichen Christbaum oder die kirchliche Trauung verzichten. 'Menschen brauchen Rituale', so das Ergebnis einer groß angelegten Untersuchung der Universität Heidelberg zum Thema 'Ritualdynamik'. Rituale geben dem Einzelnen Sicherheit und reduzieren die Komplexität des Lebens, weil man weiß, dass es die Taufe, Firmung beziehungsweise Konfirmation und die Ehe gibt. Dabei sind Rituale abhängig vom kulturellen Hintergrund. So gilt in Europa das Händeschütteln als übliche Form der Begrüßung, nicht aber in Japan, wo dem Gegenüber durch eine tiefe Verbeugung Respekt gezollt wird. Auch Parteitage und politische Veranstaltungen sind durchzogen von standardisierten Verhaltensweisen und weisen ritualisierte Strukturen auf. Besonders interessant wird es, wenn sich Rituale verschiedener Kulturen und Lebensweisen miteinander vermischen - wie beispielsweise im Sufi-Schrein von Mira Datar, Nordindien, wo im Prozess der Heilung sowohl auf magisch-religiöse Riten wie auf westlich-psychiatrische Methoden zurückgegriffen wird. Bei 'scobel' steht jede Woche ein klar definiertes Thema im Mittelpunkt, das in offener Form umgesetzt wird. In dieser Ausgabe diskutiert Gert Scobel mit der Ethnologin Helene Basu und dem Religionswissenschaftler Michael von Brück über die Bedeutung und Nachhaltigkeit alter und neuer Rituale.

Bewertung

0,0   0 Stimmen