scobel - Evolution

scobel - Evolution

'Wenn die Natur versagt, kommt die Wissenschaft ins Spiel': So lautet die Hauptthese der Dokumentation 'Manipulierte Evolution' um 20.15 Uhr. Wenn Tiere vom Aussterben bedroht sind, muss der Mensch nachhelfen. Die Frage ist, ob ein derartiges Eingreifen überhaupt gerechtfertigt ist. Mehr noch: Gehört nicht für moderne Forscher, die die Evolutionstheorie als maßgebliche Leittheorie akzeptieren, gerade auch das Aussterben von Arten zur natürlichen Entwicklung? Und was macht das Aussterben der einen Art - Weißer Hai, Gorilla, Orang-Utan - 'natürlich', nicht aber das von Pandabären? Und wie sehen Forscher, die im Kontext der Reproduktionsbiologie zoologische Forschungsarbeit leisten, ihre eigene Rolle? Wie auch immer die Antworten lauten mögen: Diese und ähnliche Fragen machen klar, dass es nicht in erster Linie um das Überleben bestimmter aussterbender Tier- und Pflanzenarten geht, sondern vor allem um Ausbeutung sowie um subjektive, kulturell unterschiedliche Vorlieben und somit um ein mehr oder weniger durch Willkür bestimmtes Verhältnis des Menschen zum Tier. Der Mensch definiert, welche Tiere schützenswert sind und welche nicht. Der relativ junge Forschungszweig der Human-Animal-Studies, der zwischen Kultur-, Sozial- und Naturwissenschaften angesiedelt ist, nimmt dieses Herrschaftsverhältnis des Menschen zum Tier kritisch unter die Lupe. Gert Scobel hinterfragt mit seinen Gästen den Sinn von Schutzmaßnahmen, die auf einzelne Tiere begrenzt sind. Er beleuchtet, wie sich Artenschutz begründet und wie einzelne Lebewesen als schützenswert bestimmt werden können.

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