SCIENCEsuisse: Der Zellenbändiger

SCIENCEsuisse: Der Zellenbändiger

Die Krebszellen unterscheiden sich in wenigen, aber entscheidenden Punkten von einer normalen Zelle. «Die Frage ist eigentlich immer, wann welche Gene ein- oder ausgeschaltet sind», erklärt Carlo Catapano. Man denkt sofort an einen Lichtschalter; doch so trivial ist die Antwort nicht: Es sind fein abgestimmte biochemische Stoffwechselpfade, die das Schicksal einer Zelle bestimmen. Entlang dieser Pfade gibt es gewisse Schlüsselgene, die plötzlich umkippen können.

«Das ist harte Knochenarbeit im Labor», beschreibt Carlo Catapano seinen Beruf. Aber sie ist bisweilen von Erfolg gekrönt: Catapano hat bereits mehrere Wirkstoffe entwickelt, die zumindest in den Zellkulturen das Wachstum von Krebszellen stoppen, indem sie solche Schaltergene ganz gezielt abschalten. Ein Teil dieser Wirkstoffe wird nun am IOSI in klinischen Studien an Patienten getestet. Sie könnten die Medikamente der Zukunft sein. Bis dahin gibt es noch einige Hürden zu überwinden. «Was mit einem Krebsmedikament im Patienten geschieht, ist eine ganz andere Geschichte als im Labor», konstatiert Carlo Catapano. Der Transport durch den Körper, die Frage der Dosis oder auch potenzielle Nebenwirkungen müssen ausgiebig untersucht werden.

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