Schwester Tod

Schwester Tod

Recht und Kriminalität 

Frauengefängnis Berlin Pankow. In einer 6-m²-Zelle sitzt Irene B. und liest ein Buch. An der Wand mit Buntstift ausgemalte Fotokopien - Bilder von Che Guevara und Martin Luther. Seit 35 Jahren ist Irene B. Krankenschwester. Ihr Traumberuf, wie sie sagt, sie ist ausgebildet, um Leben zu retten. Nun steht sie vor Gericht, weil sie Patienten ermordet hat. Zum ersten Mal im deutschen Fernsehen äußert sich eine unter Anklage stehende Patientenmörderin - vor ihrer Verurteilung - über ihre Motive. Was bringt eine Pflegerin, die - wie sie sagt - ein Leben lang Menschen habe helfen wollen, die sich zudem tief religiös gibt, dazu, wehrlose Patienten zu töten?

Autor Norbert Siegmund befragt und begleitet während des Prozesses die Angeklagte sowie die Angehörigen ihrer Opfer. Der Prozess löst bei Außenstehenden - Ärzten, Patienten, Pflegern - sehr kontroverse, emotionale Reaktionen aus. Der Film rekonstruiert die Vorfälle von 2005/2006 auf der Intensivstation der Charité und zeigt Parallelen zu anderen Patientenmordserien in Deutschland auf. Die Reportage gewährt Einblicke in den hoch technisierten Medizinbetrieb mit seinen ökonomischen Zwängen.

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