Schwerverletzt und fern der Heimat

Schwerverletzt und fern der Heimat

Tragisches Ende einer Ferienreise in der Türkei, es gibt eine Tote, zwei Schwerverletzte. Ein Lastwagen hat der Familie aus Deutschland die Vorfahrt genommen. Schon Stunden nach dem Unfall wird in der Einsatzzentrale des ADAC der Rücktransport der Urlauber organisiert. Am früheren Morgen startet in Nürnberg ein Rettungsjet - ausgerüstet wie eine Intensivstation. An Bord sind ein Arzt und drei Sanitäter. Auch das Baby, das während des Unfalls wie durch ein Wunder unverletzt blieb, wird die Crew mit nach Hause bringen. Etwa 4.000 Menschen werden jedes Jahr von Reiseversicherern im Rettungsflieger nach Deutschland zurückgeflogen. Der ADAC gehört zu einem der Anbieter, die weltweite Rückholaktionen durchführen. Zusammen mit Versicherungen und Hilfsorganisationen bildet er ein Rückholnetz für Deutsche im Ausland. Nicht bei jedem Patienten muss der Rettungsjet zum Einsatz kommen. 'Nach dem Anruf von der Zentrale sitze ich manchmal schon drei Stunden später im Linienflugzeug', sagt Ärztin Dr. Christine Goette. Sie soll einen Patienten aus Ungarn abholen. Er klagt über heftige Schmerzen in der Hüfte. Das Krankenhaus am Ferienort konnte dem Rentner nicht helfen. Während die Rettungsärztin Herrn Ahrens aus Elmshorn bei Hamburg im Linienflieger auf einer Stretcher-Liege ohne Probleme nach Hause bringt, gestaltet sich die Rückholaktion der Familie aus der Türkei schwieriger. 23 Knochenbrüche hat der Familienvater erlitten. Er bekommt ständig Infusionen und muss regelmäßig überwacht werden. Nur unter starken Schmerz- und Beruhigungsmitteln kann der Schwerverletzte den mehrstündigen Rücktransport im Rettungsjet ertragen. Jörg Altekruse und Lutz Reinhard haben für ihre Reportage mehrere Rückholaktionen begleitet und die ADAC-Zentrale in München besucht.

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