Schwabenkinder - zwischen Heimat und Heimweh

Schwabenkinder - zwischen Heimat und Heimweh

Es war die blanke Not, die kinderreiche Familien aus armen Bergdörfern in Vorarlberg, Tirol oder Graubünden trieb. So "verkauften" sie bis in die 1930er Jahre ihre Kinder als Arbeitskräfte auf Bauernhöfe nach Oberschwaben und ins Allgäu. Kinderarbeit gehörte dort zum Alltag, denn mit der Industrialisierung in Oberschwabens Städten fehlten auf dem Land die landwirtschaftlichen Hilfskräfte. Die Geschichte dieser "Schwabenkinder" wird derzeit neu geschrieben in zahlreichen Museen in Oberschwaben und im Alpenraum. Über diese Form der Kinderarbeit erzählen im Film die letzten lebenden Zeitzeugen - von ihren Erlebnissen und Gefühlen bei den Bauern in Oberschwaben und dem brennenden Heimweh. Mehrere hundert Kinder gingen alljährlich auf die Walz zu oberschwäbischen Märkten, als Saisonkräfte oder für Jahre zu den Bauernhöfen. Autor Elmar Bereuter hat die oft mühsamen Wege recherchiert. Auf "Hütekindermärkten" wie in Ravensburg "kauften" sich die Bauern aus Oberschwaben die jungen Arbeitskräfte und oft waren die Kinder der Willkür des Arbeitgebers ausgesetzt. Für die Eltern der Kinder hingegen war es ein zusätzliches und notwendiges Einkommen. Über Jahrzehnte hielt sich im Voralpenraum die Drohung "Sei brav, sonst kommst du zu den Schwaben!"

Bewertung

0,0   0 Stimmen