Schätze Sibiriens: Pelzjäger im Ural

Schätze Sibiriens: Pelzjäger im Ural

Die Republik Komi liegt im Nordosten Russlands. In den Vorgebirgen des nördlichen - Ural leben die Komi schon seit hunderten von Jahren vom Pelzhandel. Für sie ist es - ganz natürlich, in dem rauen Klima Nordrusslands im Winter Kleidung aus Pelz zu - tragen. Allerdings benutzen die Komi lieber die billigeren Sorten, Fuchs-, Rentier- oder Wolfsfelle. Im Dorf Jermejenko lebt man fast ausschließlich von der Pelztierzucht und vom Fischfang. Das Dorf besteht aus traditionellen Holzhäusern, nur eine Krankenstation und die Pelztierfarm sind aus Beton gebaut. Auf der Farm werden in tausenden kleinen Ställen Pelztiere gezüchtet - Silberfüchse, Nerze und Hermeline. Die Farm ist heute der größte Pelzlieferant der Gegend.
In den Bergen des Ural sind nur noch wenige Jäger unterwegs. Sie jagen vorwiegend - mit Fallen, die sie in den Wäldern aufgestellt haben und im Winter regelmäßig ablaufen. Es gibt für jedes Tier und jede Jahreszeit besondere Fallen, die ständig kontrolliert und nachgebessert werden. Die Saison beginnt im November. Eine Jagdtour dauert mehrere Tage: zunächst fast einen ganzen Tag bis zur Basisstation, einer Holzhütte in den Bergen. Die Hütte bietet nur den allernötigsten Komfort - einen gusseisernen Ofen, ein paar aus Brettern gezimmerte Kojen und einen Schuppen, in dem die Beute und das Brennholz gelagert werden.
Sergeji Minkov begleitet die Jäger in diesem Winter. Er will sie vom Einsatz neuer Fallen überzeugen, die internationalen Tierschutzbestimmungen entsprechen und so begibt er sich mit auf die Jagd. In der Taiga sind die Männer komplett auf sich gestellt, weit ab von der nächsten Siedlung. Ein Gewehr ist immer dabei, aber es dient nicht zur Jagd, - sondern zur Abwehr von Bären und Luchsen. Jeder Jäger geht am Tag einen bestimmten Pfad ab, viele Kilometer durch die Wälder, und überprüft die aufgestellten Fallen. Viel hängt von der Intuition und dem Wissen um die Natur ab, von der Auswahl des Platzes für die Falle. Trotzdem sind auch gut platzierte Fallen immer öfter leer. Es - gibt immer weniger Tiere und das Geschäft lohnt sich kaum noch. Für die Komi ist der Pelzhandel hier in den Bergen die wichtigste Einnahmequelle, aber die Erlöse für Felle sind in den letzten Jahren zurückgegangen. Viele der sibirischen Pelze sind den Kunden zu warm, gefragt sind vor allem modische Schmuckpelze.

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