Schätze des Landes

Schätze des Landes

Ein später Nachmittag in der Abteikirche St. Mauritius in Tholey. Die Mönche haben sich zum Chorgebet versammelt, leise hallen ihre Gesänge durch das Kirchenschiff. Bald darauf steigen aus der Küche des nahen Gästehauses St. Lioba verführerische Essensdüfte. Entfacht vom 'Chef' des Konvents persönlich, Prior Mauritius Choriol, einem gebürtigen Elsässer, der hier so leidenschaftlich wie gekonnt den Kochlöffel schwingt. Nicht für sich und seine Mitbrüder, sondern für zahlende Gäste des Klosters. Denn 'dieser Dienst bringt großen Lohn und lässt Liebe wachsen', heißt es in der Ordensregel des St. Benedikt. Momentaufnahmen aus dem Alltag im ältesten Kloster Deutschlands. Gegründet im Jahre 634 von einem fränkischen Adeligen, der die Christianisierung des umgebenden Schaumberger Landes vorantreiben wollte. Der erste Abt soll der Sage nach der Heilige Wendalinus, ein irischer Wandermönch gewesen sein. Die heutige frühgotische Kloster-Kirche von Tholey steht auf den Fundamenten eines römischen Badehauses, wie die gesamte Umgebung einst eingebettet in eine römische Kulturlandschaft, die durch Ausgrabungen, auch unter der Kirche, immer mehr an Konturen gewinnt. Schätze eines Landstrichs, der zudem von großem landschaftlichem Reiz ist.

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