Saving Face

Saving Face

GesellschaftsreportageD  

Die 39-jährige Zakia sieht in ihrem Mann nur noch einen Alkoholiker, der sie schlägt und missbraucht. Sie will die Scheidung. Doch auf dem Weg zum Gericht lauert er ihr auf und spritzt ihr Säure ins Gesicht. Es ist ein Fall von wohl hunderten. Zakias Mann wollte angeblich sein Gesicht wahren, seine Ehre - für Zakia geht es nun darum, ihr Gesicht zu retten. So wie für die 23-jährige Rukhsana: Im Zeichen der Ehre schütteten ihr der Ehemann und die Schwägerin Säure und Benzin ins Gesicht. Die Schwiegermutter steckte sie dann in Brand. Ihr Mann leugnet: Sie habe sich selbst übergossen, die nahe Kerze den Rest getan. Auch Zakias Mann leugnet die Tat, spricht von einer Verschwörung - aber auch von seiner Würde, die in Gefahr gewesen sei. Schließlich gehöre Zakia ihm. 'Saving Face' ist ein Film, der die Hoffnung an keiner Stelle verliert: Da ist der plastische Chirurgen Mohammad Jawad, der seinen lukrativen Job in London ruhen lässt, um in seiner Heimat die Opfer von Säureattentaten zu versorgen. Er nimmt den Zuschauer mit auf seine Reise zu Zakia und Rukhsana. Und da sind die Frauen selbst, von denen viele trotz all ihrer Not nicht aufgeben. Die pakistanisch-kanadische Filmemacherin Sharmeen Obaid-Chinoy und ihr US-Koautor Daniel Junge wurde für 'Saving Face' mit dem diesjährigen 'Oscar' in der Kategorie 'Bester Kurz-Dokumentarfilm' ausgezeichnet. Der WDR zeigt die Dokumentation erstmals im Deutschen Fernsehen.

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