
Sarajevo 1914-2014: Ein Konzert für den Frieden
Vor genau hundert Jahren, am 28. Juni 1914, löste das Attentat von Sarajevo den Ersten Weltkrieg aus. Im Juni 2014 steht Sarajevo erneut im Rampenlicht, diesmal als Schauplatz einer einwöchigen internationalen Veranstaltungsreihe zum Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs ein Jahrhundert zuvor. Damals war Sarajevo ein kosmopolitisches und multikulturelles Zentrum in Europa. Heute liegt es im Herzen einer Region, die immer noch mehr oder weniger frische Kriegsnarben aufweist. Das Kulturfestival soll eine neue Vision von Europa fördern, die nach Frieden, Dialog und kultureller Vielfalt strebt. Am 27. Juni 2014 findet auch ein großes Konzert statt. Veranstalter ist das Team des Sarajevo Jazz Festivals, der Referenz für die lokale Szene. Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung steht der Dialog zwischen den Musiken und Kulturen des Balkans. In einer Region, wo noch vor kurzem Krieg herrschte und wo sich die junge Bevölkerung der Zukunft zuwendet, soll das Konzert Zusammenhalt schaffen. Auf dem Programm steht zunächst ein neues Ensemble für traditionelle Musik aus Bosnien, Serbien, Mazedonien und dem Kosovo rund um den serbischen Jazzpianisten Bojan Z und die bosnische Sängerin Amira Medunjanin. Zum ersten Mal dabei sind der aus Serbien stammende Kontrabassist Nenad Vasilic sowie aus der Türkei Ufuk Kaan Icli an der Ud und Emin Esen am Kanun. Den zweiten Teil bildet der Auftritt von jungen Musikern aus Bosnien-Herzegowina, die sich zur Band Halka zusammengeschlossen haben. Sie geben der typisch bosnischen Sevdah-Musik vor allem durch ihren Sänger, einen Countertenor, einen modernen Anstrich.