Samias Rettung

Samias Rettung

Dreimal wurde Samia verkauft, von einem Kämpfer des "Islamischen Staates" an den nächsten. "Verheiratet", wie die Terroristen zynisch sagen. Die damals 17jährige Jesidin wurde geschlagen, gedemütigt und vergewaltigt. Als sie aus der Islamistenhochburg Mossul zu fliehen versuchte, sperrten die Männer des IS sie ein, über Wochen sah sie niemanden als ihre Peiniger. Schließlich gelang ihr die Flucht - zurück zur Familie, zu denen, die davon übrig geblieben sind. Ihre Eltern sind vermisst, Vater und Brüder wurden vermutlich umgebracht. Zwei Schwestern konnten ebenfalls aus der IS-Gefangenschaft fliehen, die anderen sind noch dort. Samia wohnt seit Juli in einem Zimmer in Heilbronn. Eigentlich in Sicherheit und Freiheit und doch kann sie nicht vergessen. Nacht für Nacht liegt sie wach, denkt an ihre vermissten Angehörigen, schaut sich auf dem Handy alte Fotos an - mehr ist nicht geblieben von der Familie, dem einstigen Mittelpunkt ihres Lebens. Samia ist tieftraurig. Dabei hatte sie mehr Glück als viele ihrer Leidensgenossinnen. Sie wurde in das Hilfsprogramm des Landes Baden-Württemberg aufgenommen.

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