Samaria

Samaria

Die koreanische Teenagerin Yeo-Jin führt ein behütetes Leben bei ihrem allein erziehenden Vater Young-Gi, einem erfahrenen Kriminalbeamten. Dieser ahnt nicht, dass seine Tochter und ihre beste Freundin Jae-Young von einer großen Reise nach Europa träumen. Um diese Reise zu finanzieren, arbeitet Jae-Young als Prostituierte. Dabei sieht sie sich in der Tradition der legendären indischen Hure Vasumitra, die ihre Freier in gläubige Buddhisten verwandelte. Obwohl Yeo-Jin auf jeden Mann eifersüchtig ist, mit dem ihre geliebte Freundin ins Bett geht, spielt sie die 'Managerin', die mit den meist älteren Männern die 'Formalitäten' aushandelt und während der Schäferstündchen Schmiere steht. Trotzdem wird Jae-Young eines Tages in einem Hotelzimmer von der Polizei überrascht. Aus Angst vor der Verhaftung springt sie aus dem Fenster im dritten Stock und wird schwer verletzt. Auf dem Totenbett bittet sie ihre Freundin, einen jungen Freier zu holen, in den sie sich kurz zuvor verliebt hatte. Doch obwohl Yeo-Jin ihn unter Tränen anfleht, will der gleichgültige Mann Jae-Youngs letzten Wunsch nur erfüllen, wenn Yeo-Jin mit ihm schläft. Aus Liebe zu ihrer Freundin willigt sie ein. Aber als die beiden endlich im Krankenhaus ankommen, ist Jae-Young bereits tot. In ihrer Trauer begibt sich Yae-Jin auf eine ungewöhnliche Mission: Sie trifft sämtliche Männer, mit denen Jae-Young im Bett war, um ebenfalls mit ihnen zu schlafen. Doch anstatt Geld von ihnen zu verlangen, gibt sie ihnen genau den Betrag zurück, den sie einst als Liebeslohn an Jae-Young zahlten. Es scheint, als wolle sie auf diese Weise die Ehre ihrer Freundin wieder herstellen. Mit 'Samaria' hat der koreanische Regie-Shootingstar Kim Ki-duk ('The Isle - Die Insel', 'Bin-Jip') ein melancholisch-poetisches Meisterwerk inszeniert. In meditativen Bildern erzählt der hervorragend gespielte Film eine berührende Geschichte um Schuld, Barmherzigkeit und Erlösung. Auf der Berlinale 2004 wurde Kim Ki-duk für seine Leistung mit dem Silbernen Bären für die 'Beste Regie' ausgezeichnet.

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