Russlands Zirkusschule auf Tour

Russlands Zirkusschule auf Tour

Studenten der Moskauer Zirkusschule wagen sich jeden Sommer in ein Abenteuer. Ihr Lehrer Igor Teplow, ein ehemaliger Zirkusartist, hat eine Reise organisiert, die sie in die verlassenen Dörfer rund um den Seligersee zwischen Moskau und St. Petersburg führen soll. Hier wollen sie vor dem Dorfpublikum auftreten. So fahren die angehenden Artisten jeden Tag in ein anderes Dorf, lernen die Menschen und deren Alltag abseits der Großstadt kennen.

Doch Freizeit werden die jungen Artisten kaum haben, denn ihrer aller Traum ist ein Engagement in den großen Zirkusarenen der Welt. Jongleur Pawel will es bis nach Monte Carlo schaffen: "Wenn man kein so hohes Ziel hat, sollte man die Finger vom Zirkus lassen", verkündet er selbstbewusst. Dafür trainiert Pawel täglich viele Stunden. Außerdem bringen die Artisten ein bisschen Trubel in das Leben der Dorfbewohner. Für die Alten und Vergessenen in den russischen Dörfern bedeuten die Auftritte der quirligen Truppe eine erfreuliche Abwechslung. In den meisten Ortschaften leben nur noch alte Frauen - ihre Männer sind verstorben und die jungen Leute sind schon lange auf der Suche nach Arbeit in die Städte gezogen. Für eine Stunde nehmen die Artisten die russischen Großmütter mit in die Welt des großen Zirkus: Laut schallt die Musik durch das Dorf, während Jelena auf acht übereinanderliegenden Rollen schwankt. Groß ist das Staunen auch bei der biegsamen Schlangenfrau Alessa, die keine Knochen zu haben scheint oder wenn Pawel seine zehn Ringe durch die Luft wirbelt. Trainer Igor Teplov lacht zufrieden. Er will die Ferienreise außerdem dazu nutzen, seinen Studenten nahe zu bringen, was der Kern des Artistenlebens ist: Trainieren und Auftreten, unter welchen Bedingungen auch immer. Ob bei Sonne oder Wind, auf der Wiese oder auf einem Boot. Er will den Artisten helfen, ihre großen Träume zu verwirklichen. "Und das geht nur", sagt er "wenn wir uns selber täglich zeigen, dass wir die Besten sind!"

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