Russlands starke Frauen

Russlands starke Frauen

AuslandsreportageD  

'Zuerst haben sie getuschelt: 'Eine Frau, die auf die Jagd geht'. Jetzt beneiden sie mich.' Vera Latkina ist zierlich und erst Mitte Dreißig. Im Dorf findet sie keine Arbeit mehr, deswegen hat sie sich auf die Jagd in der Taiga verlegt, in Russlands hohem Norden. Bei oft minus 40 Grad steht sie ihren 'Mann', stellt schwere Eisenfallen auf und schlägt Löcher ins Eis. Woher sie die Kraft nimmt? 'Von der Natur, der Staat hat uns doch längst vergessen.' Auch Natascha Krimenskaja (43) ist eine Jägerin - immer auf der Suche nach der Schönheit. Im Auftrag einer französischen Modellagentur reist sie quer durch das Land und fahndet nach Mädchen, die das Zeug zum Mannequin haben. Die schickt sie dann - aus der russischen Provinz - direkt nach Paris. 'Es gibt viele schöne Frauen hier' ist Natascha überzeugt, aber 'wahre Schönheit erkennen nur Frauen, Männer sehen nur Oberfläche'. Und da ist Fljura Wafina aus der Industriestadt Magnitogorsk im Südural. Fljura besingt leidenschaftlich gern russische Frauen. Ihr Lied 'Ich bin eine Frau' hat sie den 20 000 weiblichen Werktätigen des Magnitogorsker Stahlwerks gewidmet, einem der größten in der Welt. Aber Fljura ist ebenso Geschäftsfrau und arbeitet auch auf Bestellung. Und dann schreibt sie Betriebshymnen auf Unternehmen. Auch das hat Klasse. Geschichten aus einem schwierigen Land, Geschichten aus Russland. Portraits für eine Momentaufnahme im Osten: fünf Frauen, ein Kosmos. Fünf Reportagen, ein Film.

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