Russland - Mein Schicksal: Moskau

Russland - Mein Schicksal: Moskau

StädteporträtD  

Moskau, das unbestrittene Machtzentrum Russland, steht wie keine andere Stadt für die Größe und Wucht des Riesenreiches. Sie spielte immer eine besondere Rolle, auch zu den Zeiten, als sie nicht die offizielle Hauptstadt war. Wer Moskau erobert hat, beherrscht Russland so sah das schon Napoleon, der mit seinen Truppen 1812 immer näher auf die Stadt vorrückte. Zeitzeuge der Schlacht von Borodino war unter anderen ein Deutscher: Anton Wilhelm Nordhof, ein Arzt aus Niedersachsen, der im Dienst des russischen Adels stand. Er erlebte auch mit, wie Moskau unmittelbar nach der verlorenen Schlacht in Flammen aufging, und aus seinen Aufzeichnungen geht hervor, wer die wahren Urheber des Brandes waren. Im späteren 19. Jahrhundert wird auch Russland von einer Welle der Modernisierung erfasst. Die riesenhaften Weiten des Landes sollen erschlossen werden; von Moskaus aus beginnt der Bau der Transsibirischen Eisenbahn. Der erste deutsche Reisende, der die gut 9.000 Kilometer lange Strecke erleben und Sibirien per Eisenbahn durchqueren konnte, war 1903 der Reiseschriftsteller Eugen Zabel aus Königsberg. 1918 wurde Moskau wieder Hauptstadt, und 1922 in Moskau die Sowjetunion gegründet. Schon bald danach transformierten Ehrgeiz und Wahn eines Herrschers ganz neuer Prägung Moskau und das ganze Land. Stalin, 'der Stählerne', betrieb Kollektivierung und Industrialisierung und errichtete ein Terrorregime. Der Film erzählt, wie die deutsche Familie Marsmann, die in die UdSSR gekommen war, um eine bessere Welt zu bauen, wie Millionen Andere Stalins Herrschaft zum Opfer fiel. In der Epoche nach Stalin milderte sich das Regime und verfolgte doch seine Gegner mit unerbittlicher Härte. Von Moskau gingen entscheidende Schritte im Wettrüsten des Kalten Krieges aus, aber hier machten sich auch Andersdenkende bemerkbar. Das blieb den westlichen Medien, die nun auch in Moskau vertreten waren. nicht verborgen. Als der Wissenschaftler Andrej Sacharow vom Atomforscher zum Dissidenten wurde und man ihn zur Strafe verbannte, blieb sein Name in der westlichen Öffentlichkeit präsent. Und als der Reformer Gorbatschow ihn zurück nach Moskau holte, fand auch dies vor laufenden Kameras statt. Gleich im Anschluss lädt der rbb zu zwei weiteren Bilderreisen durch die Geschichte Russlands ein - um 21.00 Uhr nach Sankt Petersburg, um 22.15 Uhr nach Wolgograd.

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