Rückzug in die Taiga - Leben wie vor hundert Jahren

Rückzug in die Taiga - Leben wie vor hundert Jahren

Leontij lebt mit seiner Familie versteckt in der Taiga. Wie alle priesterlosen Altgläubigen in seinem Dorf lehnt er aus Überzeugung jedweden Fortschritt ab. So wie vor 100 Jahren sind und bleiben Pferde für ihn das einzige Transportmittel. Leontij hat sechs Kinder. Viel zu wenig für eine altgläubige Familie, wie er meint. Eine Schule kennen seine Kinder nicht. Sie werden, wie alle Kinder hier, nach alter russischer Tradition erzogen. Lesen und Schreiben bringt traditionell die Mutter zu Hause aus der Bibel bei. Und was man zum Überleben in der Taiga braucht, lernen die Kinder vom Vater.

Hauptnahrungsmittel der Altgläubigen sind Kartoffeln und Getreide, ergänzt durch das selbst angebaute Gemüse und die in der Taiga gesammelten Zirbelnüsse. Seit drei Jahrhunderten nehmen die Altgläubigen Russlands ein mühseliges und entbehrungsreiches Leben in der freiwilligen Verbannung Sibiriens auf sich - aus Liebe zu Gott. Jahrhundertlange Verfolgungen zwangen sie, sich immer tiefer in die Abgeschiedenheit zurückzuziehen, in der Wildnis zu überleben, von niemandem abhängig zu sein.

Während die Gruppe der priesterlichen Altgläubigen ein Minimum an Zivilisation zum Überleben in der Wildnis der Sibirischen Taiga bejaht, lehnen viele Priesterlose jede Art von Fortschritt ab. Fotografiert und gefilmt zu werden, gilt als Sünde. Zwei Jahre Recherche und viel Überredungskunst waren nötig, um die Leute zu überzeugen, die Dreharbeiten zu diesem Film zuzulassen.

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