Rückkehr nach Zaitun: Schmelztiegel
National Geographic Channel 04.01., 19:25 - 20:15 UhrQuanzhou in der südostchinesischen Provinz Fujian ist nicht nur eine Millionenmetropole, sondern auch eine uralte Handelsstadt. Bereits zu Zeiten des China-Reisenden Marco Polo, Ende des 13. Jahrhunderts, verfügte sie über einen bedeutenden Handelshafen. Unter dem Namen Zaitun bildete sie damals ein wichtiges Zentrum der Seidenstraße. Über die "Seidenstraße der Meere" fuhren zudem Schiffe in die unterschiedlichsten Länder. Die riesige Flotte des legendären Admirals Zheng He erreichte Indonesien, den Golf von Oman und die Küsten Kenias. Von besonderer Bedeutung war der Handel mit exklusiven Seidenstoffen, die von Zaitun über Arabien nach Europa gelangten. Das Wort "Satin" soll auf den Namen der Stadt zurückgehen. Gehandelt wurden darüber hinaus viele weitere Luxusgüter wie Tee und Gewürze. Es gibt sogar Hinweise, wonach auf diesem Wege auch eine andere chinesische Erfindung in den Westen kam: das Schießpulver. Die Serie "Rückkehr nach Zaitun" widmet sich der vielfältigen und faszinierenden Geschichte Quanzhous. Dabei wird deutlich, dass von hier aus nicht nur kostbare Waren ihren Weg in die Welt antraten. Die Stadt war immer auch ein Ort des kulturellen Austauschs - bis heute gilt sie als Schmelztiegel der Kulturen. Ab Ende des 17. Jahrhunderts, unter der Herrschaft der Ming- und der Qing-Dynastien, erlebte sie jedoch einen Niedergang, der nicht zuletzt durch ein zeitweises Verbot des Seehandels beschleunigt wurde. "Rückkehr nach Zaitun" blickt aber auch auf die Blütezeit von Zaitun/Quanzhou. Als solche bezeichnen Historiker die Zeit der Yuan-Dynastie von 1279 bis 1368. Im Jahr 2021 setzte die UNESCO historische Monumente und Stätten der Stadt auf die Welterbe-Liste.