Rübergemacht

Rübergemacht

Der Osten der Republik ist für viele im Westen immer noch ein weißer Fleck auf der Landkarte. Es gibt Bundesbürger, die noch nie in den "neuen Ländern" waren. Auch Thorsten hat schon in vielen Städten gelebt, ist oft umgezogen. Jetzt allerdings zieht er mit Ehefrau und drei Kindern zum ersten Mal in den "Osten" - der Karriere wegen. Er hat eine gut dotierte Professur in Weimar angenommen. Von Nordrhein-Westfalen ins Zentrum der deutschen Klassik: Weimar ist eine schmucke Stadt mit perfekt renovierten Altbauten, niedrigen Preisen und der gleichen Lebensqualität wie im Westen, aber eben zum halben Preis. Wenn Westdeutsche in den Osten ziehen, ist der Grund oft ein beruflicher Aufstieg. Für die Jugend im "Osten" ist es meist der berufliche Neuanfang. Wenn junge Leute jobmäßig durchstarten, ist das meist mit einem Ortswechsel verbunden. Nadine aus Jena zieht es nach dem abgeschlossenen Lehramtsstudium in den Westen. Sie hat sich vergeblich in Thüringen beworben, aber es gab keine Stelle für sie. Jetzt fängt sie an einer Schule in Wolfsburg an, und das Gehalt ist in Niedersachsen ohnehin höher. Aber - spielt es 25 Jahre nach der deutschen Einheit eigentlich noch eine Rolle, in welchen Teil Deutschlands man zieht? Sind Ost und West gerade für junge Leute, die nur ein Deutschland kennen, noch mehr als Koordinaten auf der Karte? Insbesondere reflektiert der Film, wie die jungen Leute mit der Vergangenheit ihrer Familien in einem anderen Deutschland umgehen und was für sie Heimat heute bedeutet.

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