Rolf Hoppe - Im Herzen ein Clown

Rolf Hoppe - Im Herzen ein Clown

Künstlerporträt 

Bäcker hat er nach dem Krieg gelernt und als Kutscher gearbeitet: "Das Holz zum Feuern für den Backofen mussten wir selbst aus dem Harz fahren. Und Stämme mit Pferden gerückt habe ich auch." Das erzählt Rolf Hoppe, der nun 85-Jährige, der Charakter-Mime, Filmschurke und Filmkönig. Der Hoppe, der den Nazi-General im Welterfolg "Mephisto" so schrecklich banal, ja menschlich zeigt, dass es einem gruselt. Und der seinem Schlapphut-Bösewicht in den DEFA-Indianer-Filmen ein lustvolles Grinsen schneidet, dass sich dessen Fiesheit ganzen Generationen unauslöschlich ins Gedächtnis gebrannt hat. "Dabei wollte ich immer Pferde-Clown sein beim Zirkus", so Hoppe, "war immer auf der Suche nach dem Lachen - das Lachen des naiven Kindes genau wie das aufklärerische Lachen, das eine Haltung beim Zuschauer fordert."

Rolf Hoppe offenbart sich in klugen Sätzen, die wie gemeißelt scheinen und an seinen wichtigen Lebensorten fallen. In seinem Hoftheater in Weißig bei Dresden, auf Schloss Weesenstein. Und er nimmt den Zuschauer mit in seine erste Heimat: nach Ellrich, einem Südharz-Städtchen, wo unweit im KZ Dora-Mittelbau die V2 gebaut wurde. "Das ewige Klipp-Klapp der Holzpantinen, wenn die Häftlinge durchs Dorf getrieben wurden - das hat mich geprägt. Darum habe ich so viele Faschisten gespielt."

Bewertung

0,0   0 Stimmen