Rio de Janeiro im freien Fall

Rio de Janeiro im freien Fall

Auslandsreportage 

30 Jahre lang hatte Gilson de Oliveira Dias einen festen Job als Hilfsarbeiter. Aber nach dem Ende der olympischen Spiele hat die wirtschaftliche Krise praktisch alle Teile der brasilianischen Gesellschaft erreicht. Immer mehr Geschäfte und Läden mussten schließen, auch Gilson verlor im Dezember 2016 seine Anstellung. Seitdem lebt er auf der Straße, die Mieten sind zu teuer geworden. Weil er Angst davor hat, dass die Behörden ihm seine vierjährige Tochter Kamile wegnehmen, schläft Mutter Helen mit der Tochter so oft bei einer Freundin wie nur möglich. Folge: die Familie ist auseinander gerissen.

Wie Gilson geht es immer mehr Cariocas, den Einwohnern von Rio. Rund 20.000 Menschen sind ins Bodenlose gefallen und sind obdachlos geworden, man sieht sie überall im Stadtgebiet. Die Menschen streiken und protestieren gegen die Politiker, die auf allen Ebenen immer tiefer im Korruptionssumpf versinken. Rio - ein besonders drastisches Beispiel für die wirtschaftliche, politische und soziale Krise, die Brasilien erfasst hat.

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