Resistente Keime

Resistente Keime

DokumentationCDN  

Antibiotika sind Moleküle, die auf natürliche Weise von Mikroorganismen hergestellt werden, um konkurrierende Bakterien in der eigenen Umgebung zu bekämpfen. 99 Prozent der Antibiotika, die in den letzten 60 Jahren auf den Markt gekommen sind, werden mithilfe von Mikroorganismen erzeugt, vor allem Bakterien. Aufgrund missbräuchlicher Verwendung hat allerdings ein Großteil davon seine Wirksamkeit eingebüßt. Nachdem sie zunächst nur punktuell auftraten, sind Antibiotika-Resistenzen mittlerweile zu einem weltweiten Problem geworden.
Einige Bakterienstämme sind multiresistent, das heißt resistent gegen mehrere unterschiedliche Antibiotika. Andere sind sogar schon vollresistent, können also durch keines der verfügbaren Antibiotika bekämpft werden. Dies ist zwar noch immer die Ausnahme, doch die Fälle häufen sich. Die Dokumentation besucht Wissenschaftler, die in den USA, in Kanada und Panama nach neuen antibiotisch wirksamen Substanzen forschen, darunter auch antimikrobielle Peptide, die aus unterschiedlichen Organismen gewonnen werden können. Mehrere Hundert dieser Peptide, die seit Millionen von Jahren Pflanzen und Tiere schützen, indem sie bakterielle Angreifer schnell und wirkungsvoll abtöten, sind bereits bekannt.
Bis 2020 müssen einige Dutzend dieser neuen Molekülgruppen identifiziert werden, um dem Fortschreiten der Antibiotika-Resistenz Einhalt zu gebieten. Die Dokumentation zeigt, dass die Lösung unter Umständen in Substanzen liegen könnte, die Biologen im Fell von Faultieren gefunden haben. In einem Labor an der George Mason University in Virginia ist es wiederum gelungen, Peptide aus dem Blut eines Alligators zu isolieren, die Bakterien sehr gut abtöten. Außerdem beleuchtet die Dokumentation die Forschung zu Bakteriophagen - in der Natur vorkommenden Viren, die Bakterien befallen -, mit deren Hilfe bestimmte Resistenzen endgültig besiegt werden könnten.

Bewertung

0,0   0 Stimmen