Reisewege: Kairo - Erlebnisse der Nilmetropole

'Umn Al-Duniya' wird sie genannt, zu deutsch: Mutter aller Städte. Tatsächlich, Kairo ist ein Monstrum: Zwölf Millionen Menschen leben hier offiziell, einige schätzen die Einwohnerzahl auch auf 17, manche sogar auf 25 Millionen.

Niemand hat so genau im Blick, wo überall Menschen versuchen, so etwas wie Leben zu organisieren - ob auf Dächern, unter Brücken, in kleinen Ruderbooten oder Bretterbuden in Hinterhöfen. Nicht nur die Pyramiden, die Moscheen und Kirchen, sondern auch dieses andere Kairo zeigt die Dokumentation: einen Alltag voller Krach, Schmutz aber auch voller Lebensfreude. Denn trotz aller Schwierigkeiten des Lebens in einer solch gigantischen Metropole haben sich die Kairoer ihren Humor bewahrt. Doch eine schleichende Islamisierung engt den Bewegungsspielraum der noch vor wenigen Jahrzehnten vorwiegend säkular eingestimmten Menschen ein: Islamistische Anwälte drängen die Behörden zum Beispiel den traditionsreichen Bauchtanz zu verbieten und Professoren verschiedener islamischer Denk- und Hochschulen schwärzen Intellektuelle und Schriftsteller bei den Behörden wegen angeblich gotteslästerlicher Texte an.