Reisen in ferne Welten: New Orleans

Reisen in ferne Welten: New Orleans

Das French Quarter, Jazz und der legendäre Mardi-Gras-Karneval sind die Wahrzeichen von New Orleans. Sie entstammen einer einzigartigen Stadtkultur, die französische, afrikanische und amerikanische Elemente verbindet. Sie ist es, die der lebensfrohen Hafenstadt im Delta des Mississippi River auch die Kraft gibt, Schicksalsschläge zu überleben. Denn kaum eine andere amerikanische Metropole wurde in jüngster Zeit so schwer gebeutelt wie New Orleans, als 2005 durch Hurrikan Katrina und die folgenden Überschwemmungen ganze Stadtviertel zerstört wurden. New Orleans überstand die Krise durch unbändigen Lebenswillen. Gutes Beispiel dafür ist Mardi Gras, der Karneval, der heute wieder mindestens so überschwenglich gefeiert wird wie einst. Tagelang ziehen Paraden mit geschmückten Wägen durch die Stadt. In den historischen Villen feiert die High Society in opulenter Dekadenz. Die schönsten Kostüme tragen oft die 'Mardi Gras Indians', nicht etwa Indianer, sondern Schwarze, die früher damit das Karnevalsverbot umgingen. So erklärt es Ina Fandrich, die deutschstämmige Kuratorin des Afro-Amerikanischen Museums. Mit ihr lernen wir das Tremé-Viertel kennen, eines der ältesten Schwarzenviertel der USA. Hier liegen die Wurzeln des Jazz und bis heute führen schummrige Lokale die Traditionen fort. Wie die Musik ist auch die Religion ein Grundelement der City. Charismatische Priester wie Father Tony halten ihre Gemeinden zusammen. Der Friedhof seiner Pfarrei, der St. Roch Cemetary, birgt zudem die Relikte der alten deutschen Gemeinde von New Orleans. Da die Stadt unter dem Meeresspiegel liegt, mussten die Verstorbenen in Hochgräbern bestattet werden. Deshalb entstanden richtige 'Totenstädte' mit verzierten Mausoleen, die in Filmen von Easy Rider bis hin zu zahlreichen Vampirdramen als Kulissen dienten. Der Film aus der Reihe 'Reisen in ferne Welten' stellt die Stadt New Orleans zwischen Rhythmus und Ruin vor.

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