

rec.: Abzocke mit Kosmetik - LED-Masken und Anti-Aging für CHF 10'000

Die Verkäuferinnen und Verkäufer der Firma überrumpeln Passantinnen auf der Strasse, verteilen Gratisproben und locken potenzielle Kundinnen mit Gutscheinen in die Läden. Sie wenden manipulative Verkaufsstrategien an und bringen die Kundinnen dazu, Produkte wie LED-Gesichtsmasken, Cremen und Peelings zu horrenden Preisen zu kaufen und Ratenverträge über Tausende Frauen zu unterschreiben.
So hat beispielsweise eine Kundin, die anonym bleiben möchte, Produkte für über 12'000 Franken gekauft, unter anderem eine LED-Gesichtsmaske, die mehrere tausend Franken wert sein soll. Die Wirkung der Produkte der Marken Iconique, Premier, Vine Vera oder Opatra London wird jedoch angezweifelt. Der Chefdermatologen der Universitätsklinik Zürich sagt, er halte nichts von der Qualität der LED-Maske. Damit Licht eine Wirkung auf die Haut erziele, reiche ein batteriebetriebenes LED-Gerät nicht aus. Auch die Cremen seien den Preis nicht wert, meint Thomas Kündig.
Warum Frauen diese Produkte trotzdem kaufen, erklärt die Wirtschaftspsychologin Jill Wick. Die Verkäuferinnen und Verkäufer wenden bekannte Persuasionstechniken an, um potenzielle Kundinnen zum Kauf der Produkte zu bringen. Sei man sich diesen Techniken bewusst, könne man in einer solchen Situation eher Nein sagen, erklärt sie.
DM Retail hat ihren Firmensitz in Zug und schreibt zu den Vorwürfen: «Die Vorgänge, wie sie von ihnen geschildert werden, können wir so nicht bestätigen. (...) Die Kaufentscheidung liegt bei der jeweiligen Kundin bzw. beim jeweiligen Kunden. Unsere Produkte sind hochmodern und komplex und deren Wirkung ist bestätigt. (...) Ungeöffnete Kosmetikprodukte können innert zwei Wochen retourniert werden und wir nehmen sämtliche Beschweren (...) ernst.»