
RAF - Deutschland im Fadenkreuz
Morde, Anschläge, Entführungen - 30 Jahre lang überzog die 'Rote Armee Fraktion' (RAF) (West-)Deutschland mit terroristischen Akten. 1977 erreicht der RAF-Terror während des sogenannten 'Deutschen Herbstes' seinen Höhepunkt. Die Sendereihe zeigt die Anfänge der RAF, porträtiert die Gründergeneration und beleuchtet die Ereignisse im Deutschen Herbst bis zur Selbstauflösung der RAF im Jahr 1998. Die RAF mag Geschichte sein, in der Diskussion um vorzeitige Haftentlassungen ehemaliger RAF-Terroristen zeigt sich aber, dass dieses Kapitel noch nicht abgeschlossen ist. Die Anfänge: Vietnamkrieg, Schah-Besuch und Dutschke-Attentat - das sind einige wichtige Schlaglichter, die für die härtesten innenpolitischen Unruhen seit Bestehen der Bundesrepublik sorgten. In diesen historischen Kontext ordnet der Film die RAF ein. In chronologischer Ordnung erhält man nachhaltige Eindrücke von der Radikalisierung des Geschehens. Den Anschlägen auf Kaufhäuser (1968), auf den Springer-Verlag und auf das Heidelberger US-Hauptquartier (1972) folgt die Entführung von CDU-Politiker Peter Lorenz (1975). Mit Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof rückt der Film besonders die Vordenker der RAF in den Blick: Beleuchtet werden einerseits ihre Motive, sich für die Unterdrückten in aller Welt und gegen die Ignoranz der westlichen Überflussgesellschaft einzusetzen, andererseits ihre Mittel, die nicht länger vor Gewalt gegen Menschen zurückschrecken und die innere Sicherheit des Staates gefährden.