Rachmaninow mit R. Chailly & D. Matsuev

Rachmaninow mit R. Chailly & D. Matsuev

Nach 1917 war alles anders für Sergej Rachmaninow. Mit der Oktoberrevolution sah er sich gezwungen, seine russische Heimat zu verlassen und ins westliche Exil zu ziehen. Um das notwendige Geld zu verdienen, musste er fortan vor allem als Klaviervirtuose auftreten, unentwegt auf Tournee durch Europa und Amerika. Zum Komponieren aber blieb ihm kaum mehr die Zeit. Das Programm, mit dem Riccardo Chailly und sein Lucerne Festival Orchestra das Sommerfestival eröffnen, umkreist diesen Wendepunkt in Rachmaninows Leben: Mit dem legendären 3. Klavierkonzert, das 1909 noch in Russland entstand, und mit der wehmütigen 3. Symphonie, die er in der Emigration schuf, 1935/36 in Hertenstein bei Luzern. Wen es um Sergej Rachmaninows Klaviermusik geht, dann ist der russische Pianist Denis Matsuev eine allererste Adresse. So empfand es auch der Enkel des Meisters, Alexander Rachmaninow: Er lud den russischen Pianisten ein, die Werke seines Großvaters auf dessen eigenem Flügel einzuspielen, einem ungewöhnlich langen, großen Steinway, der sich bis heute in Rachmaninows Villa "Senar" am Vierwaldstättersee befindet. Mit dem 3. Klavierkonzert nimmt sich Matsuev den schwersten Brocken aus dem Rachmaninow-Repertoire vor, das berüchtigte "Konzert für Elefanten", wie es der Komponist selbst nannte.Sowohl das Klavierkonzert, als auch die Sinfonie bezeugen Rachmaninows Talent für eingängige Melodien. "Tatsächlich ist sein wahres Markenzeichen sein harmonisches Denken. Du brauchst nur drei Akkorde zu hören und schon kannst du sein kreatives Genie erkennen.", so der Dirigent des Abends, Maestro Riccardo Chailly.

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