Queen Lear
Amanda Lear gehört zu den vielfältigsten Ikonen der Popwelt. In Deutschland wird sie in den 70er Jahren als androgyne Disco-Queen mit Songs wie "Follow Me" bekannt. Aber zunächst studiert sie Kunst in Paris und arbeitet dort als Model. Sie trifft Salvador Dalí, wird seine Muse und lernt von ihm insbesondere die Kunst der Selbstinszenierung.
In ihrer Zeit in London läuft sie Modenschauen für Mary Quant und platziert sich immer geschickt dort, wo Kreativität und Partyleben pulsieren. Schicksalhafte Begegnungen und Beziehungen hat sie unter anderem mit Bryan Ferry, David Bowie und Brian Jones, dem Leadgitarristen der Rolling Stones.
Angeregt durch David Bowie startet sie eine Karriere als Sängerin und landet im Disco-Fach. Sie wird die weiße Disco-Queen mit ultratiefer Stimmlage und besonderem Sex-Appeal. Ist sie eine Frau oder ein Mann - Amanda Lear pflegt das Spiel mit dieser Verwirrung.
Anfang der 1980er Jahre moderiert sie in Italien auf Berlusconis Canale 5 mehrere Sendungen, später beim TV-Sender RAI. Die Zuschauer lieben sie für ihre Ausstrahlung, Schlagfertigkeit und Ironie - und für das Geheimnis, das sie nach wie vor umweht. Mittlerweile spielt sie viel Theater, tritt in Filmen auf, malt und hat schon einige Bücher verfasst.
In Gero von Boehms Porträt reflektiert Amanda Lear filmische Szenen ihres Lebens. Modeschöpfer Jean Paul Gaultier, die Schauspielerin Macha Méril, der DJ Michel Gaubert und der Fernsehautor Salvo Guercio, Freunde und Weggefährten versuchen, das Geheimnis der vielen Leben von Amanda Lear zu ergründen.