Putzmunter in Seattle

Putzmunter in Seattle

Scheint über dem regenreichen Seattle mal die Sonne, flattern im Woodland Park Zoo gleich Hunderte von zerbrechlichen Wesen in den schillerndsten Farben über die Köpfe der Besucher. Schmetterlinge aus ganz Amerika sind hier den Sommer über unter einer großen Zeltplane versammelt. Besonders ausgeschlafene und aufmerksame Beobachter können mit etwas Glück und viel Geduld sogar Zeuge ihrer erstaunlichen Metamorphose werden: wenn sich aus der Puppe urplötzlich ein vollendeter Falter schält.
Verwandlung ist ein wesentliches Merkmal des Tierparks in der nordwestamerikanischen Küstenstadt. Schon ein Jahrhundert alt, hat er noch kein bisschen Patina angesetzt. Er zählt zu den modernsten des Landes. In den vergangenen Jahren wurden hier auf rund 80 Hektar die bioklimatischen Zonen der Erde nachgebildet.
Weil Weißkopfseeadler, Grizzly-Bären, Wapiti-Hirsche und Wölfe längst nicht mehr allgegenwärtig sind in der Wildnis Nordamerikas, besitzen sie im Woodland Park Zoo ein eigenes Revier: den "Northern Trail" - "Pfad des Nordens". Die drei Wölfe lassen sich auch hier nur selten sehen. Sie verdösen gern den Tag in ihrer Höhle. Mit Zitronensirup und Schinkenpaste bringt der Pfleger sie gelegentlich auf Trab.
Wenn die zwei Malaienbären heute klettern, spielen und Baumstämme bearbeiten wie in ihrer Heimat Malaysia, so haben sie das dennoch alles erst in Seattle gelernt. Als ehemalige Haustiere wussten sie kaum etwas vom echten Bärenleben. Die Zooleute zeigten ihnen mit einem fantasievollen Beschäftigungsprogramm wie lebhaft es sein kann.

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