Putzmeister-Pumpen - Chinesen auf Einkaufstour

Putzmeister-Pumpen - Chinesen auf Einkaufstour

u (SR) Erstmals übernehmen die Chinesen ein deutsches Unternehmen von Weltgeltung: den Betonpumpenhersteller Putzmeister aus Aichtal. Firmengründer Karl Schlecht verkauft sein Lebenswerk an den chinesischen Rivalen Sany. Auf den ersten Blick ohne Not. Die Mitarbeiter fürchten um ihre Arbeitsplätze. Die Geschäftsleitung sieht dies hingegen als Zukunftssicherung: Wenn die Nummer Eins in Europa mit der Nummer Eins in China fusioniert, übersteht Putzmeister die nächste wirtschaftliche Krise besser. Denn vor drei Jahren brach der Markt für Betonpumpen ein, Putzmeister musste schwere Zeiten überstehen. Das war neu für die schwäbische High-Tech-Schmiede. Jahrzehntelang ging es stetig aufwärts: mit der Länge der Pump-Arme und auch mit der Firma. Die entwickelte Karl Schlecht aus einem kleinen Gipser-Geschäft mit dem typischen schwäbischen Sinn fürs Tüfteln. Seitdem erleichtern diese Betonpumpen die Knochenarbeit auf den Baustellen der Welt. Zuletzt war der Name Putzmeister im Blick des Weltinteresses, als im japanischen Fukushima die Atommeiler drohten zu explodieren. Mit den Putzmeister-Pumpen und deren Kraken-Armen gelang es, von oben die Reaktoren mit Wasser zu kühlen. Jetzt sind die Schwaben in chinesischer Hand. Was wird sich nun ändern?

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