Propaganda 3.0 - Putin und der Westen

Propaganda 3.0 - Putin und der Westen

Russland fühlt sich an seinen Grenzen bedroht und ist durch die internationalen Sanktionen geschwächt. Darum versucht der Kreml, mit einem medialen Krieg Europa und die USA zu spalten. Die investigative Dokumentation liefert Einblicke in die Funktionsweise der gesteuerten Einflussnahme mithilfe von Trollen, Mediennetzwerken oder diskreten Bankern.Die wichtigsten Waffen des Kremls sind zwei internationale Staatsmedien: der Fernsehsender RT und das Nachrichtenportal Sputnik. Allen Erklärungen des russischen Präsidenten über Neutralität und Nichteinmischung zum Trotz betrieben diese beiden Medien Wahlkampf für Marine Le Pen. Der Front National ist für die Russen von grundlegender Bedeutung. Vorwürfe des französischen Präsidenten Macron im Juni 2017 vor Journalisten in Versailles konterte Putin mit der Aufforderung: "Legen Sie Beweise vor!"In der Dokumentation wird die Rolle von Konstantin Rykow, einem der mächtigsten russischen Internet-Trolle, genauer unter die Lupe genommen. Während des US-Wahlkampfs von Donald Trump überschwemmten russische Online-Provokateure, die in Trollfabriken arbeiten, Facebook und Twitter mit Fake News. Rykow ist ein neuer Typus des russischen Influencers: ein Hacker und Hipster, der mit Pornografie im Internet reich geworden ist. Und der heimlich dem Kreml dabei hilft, den Front National zu instrumentalisieren.So wurden zwei geheime Treffen zwischen Marine Le Pen und Putin bekannt, die gleichzeitig mit der Bewilligung von zwei großen Krediten russischer Banken für den Front National stattfanden. Nach Aussagen von FN-Politiker Jean-Luc Schaffhauser, der diese Kredite aushandelte, sei Putin eingeweiht gewesen.Der Front National ist nicht die einzige nationalistische, EU-feindliche Partei, zu der Russland Beziehungen geknüpft hat. Der erzkonservative Oligarch Konstantin Malofejew erzählt, wie er Bewegungen wie die Gegner der Homo-Ehe von der "Manif pour Tous" - die mit der "Demo für Alle" auch einen Ableger in Deutschland hat - unterstützt hat. Er versucht, ein grenzübergreifendes rechtsextremes Netzwerk in Frankreich, Österreich und Deutschland aufzubauen. Alexander Gauland, Parteivorsitzender der AfD, gibt zu, dass er auf Einladung Malofejews einen Berater von Putin getroffen habe. Die Dokumentation liefert Berichte und Belege zu einem Krieg, dessen Beteiligte es verstehen, ihre Spuren sorgfältig zu verwischen.

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