Programmschwerpunkt Animationsfilme

Programmschwerpunkt Animationsfilme

Anlässlich des "Festival international du film d'animation d'Annecy" im Juni zeigt ARTE sein alljährliches Animationsfilm-Special. Den Auftakt bildet Hayao Miyazakis "Wie der Wind sich hebt". Anders als in den Mangas und Märchen, mit denen er seinen Ruhm begründete, wendet sich der Gründer des mythischen Studio Ghibli in seinem letzten bildgewaltigen Werk einer historischen Figur zu. Er erzählt die Geschichte des japanischen Ingenieurs Jiro Horikoshi, der während des Zweiten Weltkrieges schlagkräftige Militärflugzeuge konstruiert. Dem melancholischen Grundton zum Trotz versteht sich der Film als Hymne auf das Leben, getreu dem Paul Valéry entliehenen Motto: "Le vent se lève - il faut tenter de vivre" (Der Wind erhebt sich - man muss versuchen zu leben).
Es folgt ein Schwergewicht der anderen Art: "Akira", die Verfilmung der gleichnamigen Manga-Serie durch ihren Autor, Katsuhiro Otomo. Die Geschichte spielt in einem post-atomaren Tokio zwischen Jugendlichen, die in ein militärisches Forschungsprojekt verwickelt werden. Uraufgeführt bei der Berlinale 1989, wurde die technische Meisterschaft gefeiert, die Gewaltverherrlichung stieß aber auch auf Kritik. Im Jahr seines Kinostarts in Japan spielte der Film so viel ein wie "Die Rückkehr der Jedi-Ritter".
Im Fokus des diesjährigen Festivals von Annecy steht auch die französische Trickfilmproduktion. ARTE zeigt "Der Tag der Krähen", in dem ein "Wolfsjunge" tief in einem märchenhaften Wald bei seinem griesgrämigen Vater aufwächst. Als dieser verletzt wird, macht sich der Junge auf den Weg in das Dorf jenseits des Waldes und muss sich in einer ihm bis dahin unbekannten Welt zurechtfinden. Neben den mit lebensechten Dialogen ausgestatteten Figuren beeindrucken die Waldszenen mit ihren lichten, gemalten Hintergründen von einer Tiefe, in die man einzutauchen scheint.

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