Pralinen, Trüffel, Luxusnascher

Pralinen, Trüffel, Luxusnascher

Essen und Trinken 

Um 1863 siedelten sich die ersten Zuckerbäcker an, um den kaiserlichen Hof in Berlin und Potsdam und betuchte Berliner zu beliefern. Fast unentdeckt zwischen den Großen wie Rausch&Fassbinder und Sawade führt Schokoladen-Walter ein eher bescheidenes Dasein. In fünf kleinen Läden im Berliner Westen werden Walter-Pralinen verkauft. Modern ist etwas anderes. Hier ist die Zeit stehen geblieben. Stammkunden lieben genau das, weil sie vor 50 Jahren hier schon mit ihren Großeltern Pralinen eingekauft haben.

Das 1915 von Hugo Walter gegründete Unternehmen produziert in Tempelhof seit 100 Jahren täglich über 2.000 Pralinen. Die Maschinen sind zum Teil 50 Jahre alt. Damit muss man sich auskennen. Investitionen wollen gut überlegt sein. Doch der 70-jährige Chef von Schokoladen-Walter, Uwe Sikora, kämpfte mit den Widrigkeiten der täglichen Produktion. Für Expansion, wie es die großen Mitbewerber vormachten, fehlte es die letzten 30 Jahre an Zeit. Ein Generationenwechsel stand an. Wer sollte Schokoladen-Walter weiterführen? Beinahe hätte es die Firma nicht mehr gegeben.

Wir begleiten die beiden neuen Chefs Thomas Jaeschke und Carsten Sikora beim Umbau des Traditionsunternehmens. Gemeinsam wollen sie die alte Schokoladenmanufaktur aus Tempelhof aus ihrem fast 40-jährigen Dornröschenschlaf wecken. Ein neues Logo soll her, die Läden müssen schicker werden. Eine Jubiläumspraline entsteht. Es ist eine Gratwanderung, bei der es gilt, neue Kunden zu gewinnen - aber die Stammkundschaft nicht zu vergraulen.

Die Reporter gehen der Pralinenkunst auf den Grund. Sie wollen herausfinden, was eine gute Praline ausmacht. Ist es der Geschmack - der Preis - die Exotik oder ein modernes Image? Dabei schaut das Kamerateam großen und kleinen Pralinenmachern über die Schulter und bekommt Einblick in das Handwerk und die industrielle Produktion.

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