Population Boom

Population Boom

Die westliche Welt setzt auf Bevölkerungsreduktion - in den anderen Ländern. "Wollen wir nichts abgeben von der Energie, den Lebensmittelreserven, vom Raum, den wir zur Verfügung haben?", fragt der Regisseur in seinem Film. In Bangladesch müssen sich 1.000 Menschen einen Quadratkilometer teilen. In der Hauptstadt Dhaka sind es unglaubliche 46.000. Wem es hier zu voll ist, kann sein Land nur verlassen, wenn er oder sie richtig viel Geld besitzt.

Ob beim Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon, bei einem Hochzeitspaar in China oder einer indischen Familie im Slum - überall wird klar: Es gibt nicht zu viele Menschen auf der Erde. Es ist nur alles ungerecht verteilt unter den Menschen, auch der Platz. Denn Geld kauft Platz. Autorin und Aktivistin Betsy Hartmann zu den Ungerechtigkeiten: "Das Pentagon verbraucht so viel Erdöl am Tag wie das gesamte Land Schweden. Die Ressourcenverteilung ist völlig aus dem Lot." Auch der österreichische Sozialwissenschaftler Wolfgang Lutz hält die Mär von der Überbevölkerung für reine Politik: "Man spricht über die Zahl der Menschen, aber nicht über ihre Fähigkeiten."

Spätestens jetzt wird klar: Werner Bootes Kinodokumentarfilm von 2013 ist aktueller denn je, denn die Fragen: "Wem gehört unser Land? Wer darf hier leben? Wer darf an unserem Reichtum teilhaben?" werden angesichts aktueller Flüchtlingskrisen mit Hunderttausenden Schutzsuchenden aus Kriegsgebieten und armen Ländern täglich gestellt.

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