Polarkreis Rock

In Bezug auf Bildung, Lebenserwartung und nachhaltige Energiegewinnung übertreffen die Isländer die ganze Welt. Auch aus musikalischer Sicht ist das nordische Volk - trotz geringer Mitgliederzahl - eine Größe. Etwas schräg, etwas kauzig lautet zumindest das gängige Vorurteil über die Isländer. Aber Island - allen voran die Hauptstadt Reykjavík - ist ein Mikrokosmos und Versuchslabor, nicht nur für renditeverliebte Investmentbanker, sondern auch für kreative Köpfe und experimentierfreudige Musiker. Reykjavík bietet etwa 400 Bands eine kreative Heimat - und das, obwohl die Stadt lediglich 120.000 Einwohner hat und ein Zentrum, das man in zehn Minuten gesehen hat. Es scheint, als läge eine kreative Energie in der Luft auf dieser kleinen Insel zwischen Norwegen und Grönland. Und diese Energie strahlt weit über die Grenzen des Landes hinaus über den eiskalten Nordatlantik Richtung Europa. Die Dokumentation begibt sich auf eine Reise in diesen Mikrokosmos, auf eine Reise durch die kleinen Clubs des kreativen Schmelztiegels Reykjavík, die Plattenläden und Kaffeehäuser, in denen schon manches Bandprojekt ganz spontan entstand. Sie erzählt die Geschichte der popkulturellen Evolution und Emanzipation eines Landes, das sich auf der geologischen wie kulturellen Bruchstelle zwischen Europa und Amerika befindet.